Samstag, 15. November 2014

Lasagne, Salsiccia, Artischocke, Pilze


Was macht den Geschmack einer guten Lasagne aus? Auf jeden Fall das Vorhandensein einer gut gewürzten, mit hausgemachter Hühnerbrühe zubereiteten Béchamelsauce. Dazu muss eine eiweißhaltige Komponente treten, gepaart mit einer gewissen Säure. Eine Lasagne darf auf keinen Fall trocken, sondern muss vielmehr cremig, weich, mild und würzig sein. Sie sollte dennoch weder fettig noch pappig noch fad schmecken. Ein weiteres Problem ist, dass Lasagne wenig ästhetisch ausschaut und man beim Servieren dringlichst den Eindruck vemeiden muss, man klatsche eine Handvoll Erbrochenes auf den Teller des Bekochten. Diesem Problem versuche ich beizukommen, indem ich die Lasagne erst einmal gute 5 Minuten ruhen lasse, nachdem ich sie aus dem Ofen genommen habe. Das gibt Käse und Béchamelsauce die Chance, etwas fester zu werden und das geschnittene Quadrat beisammen zu halten. Geschmacklich finde ich an folgendem Rezept reizvoll, dass kein Hackfleisch verwendet wird, sondern Salsiccia oder - eigentlich noch besser - grobe Bratwurst, die selbst nach Gusto mit Chili und Fenchelsamen aromatisiert werden kann.

Das Rezept entstammt diesem  Uralt-Kochbuch, das ich zu Unizeiten auf Ebay ersteigert habe. In jener Zeit (hüstel) hatte ich ein Faible für Patricia Cornwell-Krimis und mochte besonders an der Protagonsitin Kay Scarpetta, das diese nach ausgiebiger Leichenfledderei am Abend mit einem guten Roten beim Kochen relaxte. Neu war für mich der italo-amerikanische Ansatz, dem die Rezepte meist unterliegen. Dumm an dem Buch ist die fehlende Bebilderung/Illustrierung und die etwas redundante Art der Rezeptpräsentation - zunächst wird ein Romanauszug präsentiert, danach folgt nochmals eine völlig unnötige Erklärung der Textstelle und dann erst erfährt man das Rezept, das auch eher umständlich beschrieben ist. ABER - und jetzt kommt's - die nachgekochten Gerichte
waren bislang allesamt Volltreffer. Ob es nun "Steaks à la New York", "Chili mit Bier nach Miami-Art", Roses Gemüsesuppe mit italienischen Kräutern" oder eben nun besagte Lasagne ist - diese Buch ist eine Fundgrube für überraschende Gerichte.



12 Lasagneblätter
500 g Salsiccia oder grobes Bratwurstbrät
250 g braune Champignons
1 Gemüsezwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Dose Artischockenböden
1 Glas gegrillte Paprika
500 g Büffelmozzarella
250 g Parmesankäse
Basilikum
Petersilie
Salz
Pfeffer
evtl. Fenchelsamen
evtl. Chilischote oder Chiliflocken
Olivenöl

für die Béchamelsauce:

100 g Butter
100 g Mehl
400 ml Milch
250 ml Hühnerbrühe
Salz
Pfeffer
Muskat



1. Béchamelsauce herstellen.
2. Pilze in Scheiben schneiden, Zwiebel würfeln, Knoblauch durchpressen,
Paprika in Streifen schneiden, Artischocken in Stücke schneiden.
Petersilie und Basilikum hacken.
3. Ofen auf 180° vorheizen.
4. Salsiccia in eine große Pfanne bröckeln und bei mittlerer Hitze ca. 10
Minuten anbraten. Aus der Pfanne nehmen und Fett mit Küchenrolle
abtupfen.
5. Pfanne ausreiben und Olivenöl darin erhitzen.
6. Pilze, Zwiebeln und Knoblauch darin 5 Minuten anbraten..
7. Salsiccia, Paprika, Artischocken und und Basilikum hinzufügen. Salzen,
pfeffern.
8. Boden einer Auflaufform mit Béchamelsauce bedecken.
9. Lasagneblätter einschichten, dann Wurst-Gemüsemischung, dann
etwas zerbröckelten Mozzarella, geriebenen Parmesan und Petersilie.
Dann wieder etwas Béchamelsauce, Nudeln, Wurst-Gemüse-Mischung.
10. Die restliche Béchamelsauce über der Lasagne verteilen und mit dem
Rest Mozzarella und Parmesan belegen.
11. Lasagne ca. 50 Minuten backen und vor dem Servieren und
Aufschneiden zugedeckt 5 Minuten ruhen lassen.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen