Sonntag, 9. November 2014

All you need is cheese...

Auf welches Nahrungsmittel könntest du am wenigsten verzichten?

Ich würde diese Frage spontan und vehement  mit " Käse" beantworten. Fürwahr, es gibt kaum etwas, was ich mit größerer Begeisterung verzehre als Käse in allen Variationen. Für ein gut zusammengestelltes Käsebrett lass ich jedes Eis ohne Bedauern links liegen und bei der Entscheidung zwischen Schokopraline oder Brieecke würde ich bedenkenlos letztere wählen. Es gibt Gegenden in Frankreich, in denen der Käse nach dem Essen auf gigantischen Rädern oder Wagen herangeschleppt wird. Diese Gepflogenheit kommt meiner Vorstellung vom kulinarischen Paradies ziemlich nahe. Der einzige Nachteil von Käse ist, dass er am besten mit Brot und Butter genossen wird und sich demnach nicht gerade optimal auf der Hüfte macht. Aber das scheint mir angesichts der unvergleichlichen Geschmacksvielfalt  des Produkts vernachlässigenswert...


Ich stelle mein Käseplättchen meist nach folgenden Kriterien zusammen:

Ich kaufe 4-5 Sorten aus einem Land oder wenn möglich einer Region: ein bis zwei Rohmilch-Kuhkäsesorten, ein Hartkäse und ein Weichkäse aus roher Schafsmilch und ein Ziegenfrischkäse. Dabei versuche ich die Palette der Konsistenzen von cremig bis fest, den Reifegrad von jung bis alt und die Geschmäcker von mild bis kräftig abzudecken. Den Käse nehme ich  mindestens eine Stunde vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank und stelle sicher, dass ein Rotwein aus derselben Region bereits geöffnet ist und sich frische Baguette und Salzbutter in Reichweite befinden.
Beim Probieren arbeite ich mich dann von den milden, jungen Sorten zu den knackigeren Exemplaren vor.

Die Bourgogne ist meine persönliche Lieblingskäseregion, in der es vor allem die abgefahrensten Rohmilch-Kuhkäsekreationen zu entdecken gilt.  In gut sortierten Käseabteilungen oder im Käseladen bekommt man die gängigen Sorten auch bei uns, wie z.B.

Brillat-Savarin ( affiné): ein üppiger, cremiger Kuhmilchfrischkäse, den es auch mit Pfeffer- und Kräuterkruste gibt, aber am besten pur schmeckt.

Chaource: buttrig-salziger Kuhmilchweichkäse, der sehr fein und edel wirkt und bei Raumtemperatur eine wunderbare Konsistenz entwickelt.

Tomme/Tommette de chèvre: schnittfester Ziegenrohmilchkäse, den es in unterschiedlichen Festigkeits- und Reifegraden gibt.

Vézélay: halbkugelförmiger Ziegenweichkäse, der erst 1996 von Biokäsebauern erfunden wurde.

Epoisses:  Dazu bietet sich vorab die Lektüre dieses aufschlussreichen Artikels an.


                                                Die Käseausbeute des gestrigen Einkaufs:
                                                   Brillat-Savarin, Langres und Chaource



Schicke Käseteller gibt es übrigens hier oder hier.













1 Kommentar:

  1. Käse ist was Feines. Merkt man vor allem, wenn mal keiner zu haben ist.

    Hast du eine der Sorten bzw. eine Mischung davon schon mal auf einer Lasagne ausprobiert?

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