Mittwoch, 24. Dezember 2014

Was Gesundes vor der Völlerei

In Anbetracht der bevorstehenden Berge an Gesottenem, Gebratenem und Fonduetem war mir am "Heilig Mittag" nach einem simplen Süppchen. Und da noch ein Bund Karotten im Kühlschrank herumlungerte, wurde kurzerhand eine Orangen-Karotten-Suppe mit Ingwer und Kokosmilch fabriziert. (ÄHM..leichtes Süppchen...GANZ leicht). Fröhliche Weihnachten!


1 Bund Karotten
1 Stück Ingwer
1 Schalotte
1 Orange
1/2 Limette
1/2 Dose Kokosmilch
600 ml Gemüsebrühe (ca.)
Olivenöl
Salz
Pfeffer
1 Messerspitze Kari Gosse ( bretonische Gewürzmischung aus Nelken, Zimt, Ingwer, Kurkuma und Piment, abartig scharf)
1. Karotten schälen und in Stücke schneiden.
2. Schalotte und Ingwer fein hacken und in Olivenöl anschwitzen.
3. Karotten hinzufügen und mit Brühe und ausgepresstem Orangensaft aufgießen.
4. Kokosmilch hinzufügen, salzen, pfeffern, Kari Gosse dazu.
5. Karotten weich kochen.
6. Alles pürieren und durch ein Haarsieb streichen.
7. Mit Limettensaft beträufeln. 



Montag, 22. Dezember 2014

Rouladen mit Bohnen - erster Nachkochversuch aus meinem neuen Riesenwälzer "La cucina"

Seit kurzem bin ich ja stolze Besitzerin eines weiteren Kochbuchs zur italienischen Küche. "La cucina" verspricht über 2000 Rezepte aus allen Regionen Italiens und wurde lexikonartig von der italienischen Akademie für gutes Essen oder so entwickelt - deren Mitglieder ich mir alle als kleine, wuselige Männlein mit pomadig-schwarzem Schnurrbart, weißer Kochmütze und gezücktem Notizblock vorstelle. Ich bin mir relativ sicher, dass ich es in diesem Leben NICHT schaffen werde, alle Rezepte daraus nachzukochen, aber einen halben Stapel Post-Its habe ich bei den ersten Lektüren schon mal verbraucht, um mir interessant klingende Gerichte zu markieren.

Der erste Test war eine eigentlich unter Antipasti aufgelistete Speise mit der schlichten deutschen Übersetzung "Rouladen mit Bohnen" (intingolo con fagioli) aus der Lombardei. Ich habe es mir schön winterlich und deftig vorgestellt und genauso war es auch. Mir ist allerdings schleierhaft, warum es unter "Antipasti" aufgelistet ist. Nach dem Verzehr ist meiner Ansicht nach  selbst ein standhafter Esser nicht mehr in der Lage, irgend etwas anderes als vielleicht noch einen Schnaps zu sich zu nehmen. Seltsam, diese Italiener...

Voilà meine -etwas modifizierte - Version der Rouladenveranstaltung für 2 Personen:

2 dünne Kalbsschnitzel
1 Salsiccia
150 g Rinderhack
2 EL geriebener Parmesan
2 EL saure Sahne
1 Dose weiße Riesenbohnen
1 Packung passierte Tomaten
2 EL Tomatenmark
1 Knoblauchzehe
2 El gehackte Petersilie
Salz
Pfeffer
50 g Butter
Gemüsebrühe
Olivenöl

 1. Rinderhack und Salsiccia in etwas Olivenöl anbraten.
2. Fleisch aus der Pfanne in eine Schüssel geben, Parmesan, Salz, Pfeffer, saure Sahne, Petersilie und gehackten Knoblauch hinzufügen.
3. Schnitzel plattieren, mit der Farce füllen und aufrollen. Evtl. durchschneiden.  Mit Spießen feststecken.
4. In der gesäuberten/ausgeriebenene Pfanne mit Butter und Olivenöl rundherum anbraten.
5. Brühe und passierte Tomaten angießen, Deckel schließen und mindestens 15 Minuten schmoren.
6. Bohnen und Tomatenmark zugeben und weitere 15-20 Minuten schmoren.
7. Abschmecken und mit Bauernbrot servieren.








Sonntag, 21. Dezember 2014

Moules Frites - das perfekte Freundeessen

Muscheln mit Pommes sind eine sehr gute Wahl, wenn mal mehr als vier Personen zum Abendessen kommen. Warum?

1. Alles lässt sich stressfrei schon im Vorfeld besorgen und muss nicht noch am Tag der Einladung gekauft werden.
2. Die Zubereitung der Muscheln dauert ungefähr genauso lange wie die der Pommes, sodass man zeitgleich servieren kann.
3. Man braucht nicht viel Geschirr, sodass der Folgetag nicht durch ewiges Aufräumen der Küche verkürzt wird.
4. Das Essen mit den Fingern lässt gleich eine gemütliche-legere Stimmung aufkommen.
5. Während des Essens kann man wunderbar in Urlaubserinnerungen schwelgen und über Zubereitungsarten und Saucenpräferenzen (Curry, Crème oder gar Roquefort?) diskutieren.


Mein Rezept ist jedoch ganz klassisch:

ca. 1 Kilo Miesmuscheln pro Person (Moules de Bouchot aus der Bucht von Saint-Michel)
pro Topf:
2 Schalotten
1 Knoblauchzehe
1 Lorbeerblatt
einige Stängel Petersilie
einige Zweige Thymian
 200 ml Weißwein
Salz
Pfeffer
30 g Butter
etwas Olivenöl


1. Muscheln aus der Verpackung in eine große Schüssel mit kaltem Wasser geben, 5 Minuten stehen lassen, Wasser abschütten, neues Wasser hinzufügen. Kaputte Muscheln aussortieren, evtl. Barten entfernen, wieder stehen lassen bis zum Kochen. Am besten bereitet man zwei große Schüsseln auf diese Weise vor.
2. Einen sehr großen Topf heiß werden lassen und 1 EL Butter, 1 EL Olivenöl darin zerlassen.
3. Zwiebel hacken, Knoblauchzehe schälen und beides im Topf sanft anschwitzen.
4. Parallel dazu die Pommes vorbreiten - je nach Präferenz selbstgemachte, mit der Friteuse oder Backofenpommes von sehr guter Qualität.
5. Muscheln in den Topf geben, mit einem guten Schluck Wein ablöschen, Lorbeer, Thymian, Petersilie hinzufügen und umrühren. Deckel schließen und warten, bis sich die Muscheln im Wasserdampf öffnen. Dann noch weitere 10 Minuten bei etwas reduzierter Hitze köcheln lassen. Salzen und pfeffern.
6. Pommes salzen und in einer Schüssel, Muscheln einfach im Topf mit einem Schöpflöffel am Tisch servieren.

Ab 6 Personen sollte man 2 Töpfe und 2 Backbleche Pommes gleichzeitig vorbereiten.
Zum Auftunken des Muschelsuds unbedingt frische Baguette bereithalten.

Sonntag, 14. Dezember 2014

Jakobsmuschel meets Vanille


Heute geht es weiter in der vor einiger Zeit angestoßenen Suche nach den besten Jakobsmuschelrezepten mit einer Kombination von Saint Jacques und Vanilleschäumchen. Selbiges wird laut diesem Rezept  aus einem Weißwein-Fischfond-Sahne-Gemisch hergestellt - ich musste allerdings etwas abwandeln. Das Ergebnis kann sich sehen und essen lassen und ich muss feststellen, dass die Vanilleschote kein affiger Firlefanz ist, sondern tatsächlich den Geschmack der Saint Jacques sanft, dezent und geschmeidig unterstützt.




Und hier mein Rezept für 2 Personen:

8 Jakobsmuscheln (ohne Corail)
1/2 Vanilleschote
1 guter EL Butter
5 EL Crémant
5 EL Sahne
5 EL Gemüsebrühe
Piment d'Espelette
Oregano
1 EL Limettensaft
Salz
Pfeffer

1. Pfanne erhitzen und Butter darin braun zerlassen.
2. In der gut aufgeheizten Pfannne Jakobsmuscheln 2-3 Minuten (je nach Größe/Dicke) pro Seite anbraten, salzen, pfeffern und aus der Pfanne nehmen. Mit Alufolie bedeckt beiseite stellen.
3. Bratensatz in der Pfanne mit Crémant und Gemüsebrühe ablöschen, Vanilleschote aufschneiden, hinzufügen und alles etwas einkochen lassen.
4. Sahne und etwas Limettensaft hinzufügen, einreduzieren lassen.
5. Muscheln wieder in die Pfanne geben und durchziehen lassen.
6. In einer kleinen Cocotte oder einer Porzellanschüssel anrichten und mit Piment d'Espelette und Oregano bestreuen.

Beilage:

2 gute Handvoll Mélange du Jardinier (gemischter Pflücksalat: Rucola, Spinat, Feldsalat, rote Bete-Grünzeug, Eichblatt etc.) in einem Dressing aus Salz, Pfeffer,1 EL Dijonsenf Mi-fort, Rotweinessig, weißem Balsamico und Sonnenblumenöl schwenken.


Problem:

Die Sauce war derartig gut, dass wir sie komplett aufgetunkt haben. Aber eigentlich war der Muschelvanillespaß als KLEINE (hüstel) Vorspeise geplant und wir haben noch ein Thunfischsteak (immerhin nur eins für 2 Leute) mit Zuckerschoten und Reis vorgesehen. Den Fisch kann ich nicht nochmals einfrieren. Ich fürchte also, wir müssen gleich wieder an den Herd....


Was sind eure liebsten Jakobsmuschelrezepte?

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Rouget barbet au safran - Meerbarbe mit Safrankartoffeln aus dem Ofen

Während das Wetter draußen trübe, nass und doof ist, kehrt heute Abend der Sommer in die Küche zurück. Beim Fischhändler gab es fangfrische Rouget Barbet, die gerade im Ofen auf einem Bettlein aus Kartoffeln, Gemüsezwiebeln und Paprikastreifen vor sich hinschmurgeln. Safran, Weißwein, Lorbeer und Knoblauch sorgen für das mediterrane "Lass uns ins Andalusien überwintern"-Feeling. Was ich an dem Fisch so mag, ist sein süßliches Aroma und das eher feste, glatte Fleisch. Was ich an ihm hasse, sind die Millionen Gräten, die man mit Pinzette oder Finger entfernen muss - allerdings sind die Gräten recht dick und gut zu finden. Eine zeitsparende Alternative sind TK-Rotbarbenfilets, wobei die geschmacklich natürlich lange nicht.... Aber das ist ja immer so bei TK-Fisch.

Das Rezept ist dem Kochbuch Culina Mediterranea entnommen, aber deutlich vereinfacht:

2 Rotbarben, geschuppt und ausgenommen
4 Kartoffeln
1/2 rote und 1/2 gelbe Paprikaschote
1 Tomate
1/2 Gemüsezwiebel
1 Lorbeerblatt
1 Knoblauchzehe
glatte Petersilie
Salz, Pfeffer
1 Döschen Safran
1 Glas Weißwein
Olivenöl

1. Kartoffeln schälen und in dicke Scheiben schneiden.
2. Paprika und Gemüsezwiebel in Streifen schneiden.
3. Ofen vorheizen (220 Grad Ober- Unterhitze)
4. Olivenöl in einem Topf erhitzen und Zwiebel, Paprika und Kartoffel darin ca 10 Minuten anbraten. Tomate in Scheiben,

Weißwein, Safran, Knoblauchzehe, Lorbeerblatt, gehackte Petersilie und Salz zugeben. Evtl. etwas Wasser dazu.
5. Rotbarben halbieren und entgräten. Salzen und pfeffern.
6. Gemüse in eine Auflaufform geben und den Fisch mit der Hautseite nach oben auf das Gemüsebett legen.
7. Im Ofen ca 30-40 Minuten garen.

Dazu im Sommer einen schönen Rosé, im Winter geht eigentlich auch Rotwein, am ehesten ein spanischer...

Dienstag, 9. Dezember 2014

Spinatquiche - was vom Wochenende übrig blieb

Eigentlich wollte ich am Samstag noch eine Quiche machen, habe es aber zeitlich nicht mehr geschafft. Da nun eine Riesentüte frischer Spinat den Kühlschrank belegt, werde ich den schmack- wie nahrhaften Blätterteigspaß wohl heute Abend zubereiten müssen. Ich habe mich für ein Rezept von der Valentinas-Kochbuch-Seite entschieden, das einem Kochbuch mit dem klangvollen Namen "Bistrot, mon amour. Klassiker aus der französischen Küche" entnommen ist. Bin mal gespannt, wie das mit dem Ziegenfrischkäse von der Konsistenz her wird - und ob das Ganze am Ende nicht zu fade schmeckt...



So, nun isses vollbracht. Einziges Manko an dem Rezept: Der Knoblauch schmeckt mir zu doll vor, dünste ich beim nächsten Mal mit dem Spinat als Zehe mit an und lass ihn dann weg. Hinzugefügt habe ich noch ein paar Schinkenwürfel.

Heute also mal ein unvernünftiger Dienstag... Da der Mann auch schon da ist, kann man auch ein Glas Crémant zur Quiche trinken. Santé!

Sonntag, 7. Dezember 2014

Erstes Rezept für Marie: Mousse au chocolat

Nachdem ich von lieben Freunden aus der Ferne ein so tolles Kochbuch geschickt bekommen habe, musste ich natürlich gleich ein Rezept daraus ausprobieren.
Die Mousse au chocolat schmeckt genauso wie früher in altmodischen französischen Restaurants.


 Un vrai délice!

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Käsekäsekäse

Die adventliche Käseplatte beinhaltete an letztem Wochenende folgende Sorten:

- Saint Félicien: ein Kuh-Rohmilchkäse, der mit Sahne veredelt und damit sehr zart schmelzend und cremig gemacht wird. Er lässt sich wie ein Frischkäse aufs Brot streichen und schmeckt sehr dezent. Erfunden wurde er von einem Käsehändler aus Lyon. Hat der Mann gut gemacht...

- Saint Nectaire: Der schnittfeste Kuhkäse mit der orangebraunen Rinde stammt aus der Auvergne. Er muss unbedingt gute Zimmertemperatur haben, sonst kommt sein wahres Aroma nicht zur Geltung. Aber wie lässt sich dieses beschreiben? Butterkäse mit Geschmack? Junger Gouda ohne Plastiknote? Raclette ohne fiesen Geruch? Süßlich und nussig sagt Wikipedia, aber ich finde, das trifft es nicht ganz. Man muss ihn probieren und dann wird man ihn einfach immer wieder essen müssen. Leider.

- Corsica: Dieser Käse schmeckt, wie er heißt - wild und intensiv nach Schaf. Überraschend dabei ist die brieartige Konsistenz, bei diesem Geschmack erwartet man einen deutlich älteren, bröckeligeren Kandidaten. Aber die Kombination aus zarter Textur und brachialem Geschmack hat mich überzeugt.

Freue mich schon auf den nächsten Einkauf am Wochenende...